Dienstag, 11. Dezember 2012

Abenteurer oder Stubenhocker?

Kindheit sieht heute ganz anders aus als beispielsweise noch vor 15 Jahren. Wo man damals noch die meiste Zeit an der frischen Luft verbracht hat und gemeinsam mit Freunden die Umwelt erforschte, geht der Trend heutzutage vielerorts in eine andere Richtung. Zeitmangel, eine ungeeignete Umgebung oder schlichtes Desinteresse bewegen Eltern dazu, ihre Kinder mehrere Stunden am Tag vor Fernseher und Spielekonsole verbringen zu lassen. Welche Schäden sie damit anrichten, ist den meisten nicht bewusst. Sportlehrer an Grundschulen, Hauptschulen oder auch Gymnasien berichten davon, dass einfachste motorische Fähigkeiten nicht mehr oder nur sehr schwach ausgebildet sind, von gravierenden Haltungsschäden ganz zu schweigen. Machen Sie aus Ihren Kindern wieder Abenteurer! Ermutigen Sie sie, auch bei nicht optimalem Wetter das Haus zu verlassen, sich zu bewegen und frische Luft zu schnappen. Versuchen Sie gemeinsam einen gesunden und verantwortungsvollen Umgang mit Spielekonsole und Fernseher zu lernen – Experten empfehlen eine Stunde pro Tag. Schaffen Sie feste Zeiten, in denen der Fernseher bewusst an ist oder in denen Ihr Kind Zugang zur Spielekonsole hat. Es ist auch nicht nötig, dass Ihr Kind mehr als drei verschiedene Konsolenspiele besitzt. So sorgen Sie dafür, dass das Spielen an der Konsole etwas Besonderes bleibt und das Kind sich wenigstens intensiv mit dem Spiel auseinandersetzt. Wählen Sie die Spiele gemeinsam aus und achten Sie auf die Altersbeschränkungen. Übrigens: Falls Sie sich von alten Spielen trennen möchten, können Sie diese auf http://www.musicmagpie.de ebenso wie CDs oder DVDs ganz einfach verkaufen. Barcode eingeben, Adressaufkleber ausdrucken und ab zur Post. So leicht macht man aus Staubfängern Bargeld.

4 Kommentare:

  1. Tja. Damals gab's aber auch noch Wälder, Wiesen und andere Plätze, an denen man wirklich toll spielen konnte. Heute ist alles zugebaut. Oder ist das nur mein subjektives Empfinden?

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  2. Wir wohnen auch in der Stadt, aber mit einem Garten am Haus mit Spielgeräten, Laufenten, Kaninchen und einem kleinen Pool für die Kinder. Jeden Tag machen wir wenigstens einen größeren Ausflug auf´s Feld oder in den Wald, weil die Kinder nämlich Hunde vom Tierschutz adoptieren wollten und man dann ja täglich für Bewegung sorgt. Aber ich hab hier auch gute Bedingungen geschaffen für die Kinder und Pflegekinder, eben eher kindgerecht.

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  3. Aus eigener Erfahrung weiss ich, der Druck der Umgebung ist unermesslich hoch. Das gilt nicht nur fuer die elekrtonischen Medien, auch fuers Essen. Ist nur eine Frage der Zeit, bis Eltern einknicken wenn die Kinder jeden Tag nach Hause kommen und meinen, die Klassenkameraden haetten alle einen Schokoriegel als Pausenbrot gehabt, nur er selbst ein mehr oder weniger leckeres selbstgebackenes Brot mit einem Stueck Gurke. Sich dagegen zu stemmen, bedarf einiges an Kraft und Durchhaltewillen.

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  4. Ja, das kann ich bestätigen, Kinder orientieren sich gerne an anderen und selbst manche Pädagogen können ein Abweichen von irgendwelchen Normen schwer akzeptieren. Der Druck ist wirklich immens, da hilft nur, den Kindern immer wieder erklären, welche Gründe hinter Entscheidungen stehen. Bei mir werden die Kinder immer auch zum Einkauf mitgenommen, dürfen mit aussuchen, was gekocht wird. Durch die Entscheidung, Hunde zu adoptieren, tragen sie ja auch an den Folgen: tägliches Bewegungsprogramm. Also würde ich anderen Eltern empfehlen, Kinder aktiv in solche wichtigen Dinge einzubeziehen und natürlich dies geschickt in die gewünschte Richtung zu lenken.

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